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9. Mai 2019 Grimma nach Bitterfeld 78 km

Da war ich aber überrascht, als ich nach Bitterfeld kam. Nicht nur, dass hier die Luft jetzt besser ist, als früher, nein, sie ist richtig gut. Von der einstigen dreckschleudernden Industrie ist nichts mehr übrig außer Naturflächen, Brachen, sandwiesen, Blumenwiesen und viele Radwege für die ehemaligen Werktätigen, die jetzt von Urlaubern genutzt werden. In der Stadt selbst sind Radwege nicht so rar, wie in Sachsen, (es könnten dennoch mehr sein) aber außerhalb gibt es viele. Aber nach Bitterfeld musste ich ja erst einmal kommen und bis dahin bin ich durch Sachsen gefahren.

Mein Navi hatte mir eine besonders schöne Strecke für meinen heutigen Streckenabschnitt herausgesucht. Radwege gab es anfangs wieder kaum, aber daran habe ich mich schon fast gewöhnt. Die Autofahrer sind in dieser Region auch rücksichtsvoller, wenn sie einen Radfahrer außerorts vor sich haben. Die Straßen, die ich benutzt habe waren überwiegend schmal und wenig befahren. Innerorts fehlen die Radwege natürlich dennoch.

Unglaublich fand ich den „Sicherheitsstreifen“ für Radfahrer von Neichow nach Trebsen.

ree

Es ist nicht nur gefühlt so, dass Autofahrende die Radfahrer häufiger mit zu wenig Abstand überholen, wenn es Radspuren gibt, sondern es gibt mittlerweile sogar wissenschaftliche Messungen dazu, die das belegen. Der Autofahrende orientiert sich dann nicht mehr an dem Radfahrer, sondern nur noch an den Streifen. Das führt bei so schmalen Streifen, wie hier zu einem für den Radfahrer absolut lebensgefährlich geringem Überholabstand. Die Spur ist so schmal, dass sie nicht einmal die Breite meines Lenkers hat.

In Wurzen endet ausnahmsweise nicht der Radweg, als es schmal wird, sondern der Gehweg.



In Wurzen war so einiges anders. Dort hat z.B. der ÖPNV immer Vorfahrt, auch wenn er sie eigentlich nicht hat.


ree

Aber das Sonderbarste an Wurzen war die Beschilderung. Was auch immer hier gemeint ist, es ist nicht ausgeschildert.


ree

Vielleicht ist der Ortsteil Dehnitz aber auch nur einfach völlig am Ende...


ree

Ungewöhnlich war der getrennte Geh- und Radweg durch die Felder. Das war sehr angenehm und ist aus meiner Sicht nachahmenswert.


Wenn man so schönen Radwege, wie den Muldenradweg machen kann, warum muss man sie dann mit absolut rechtswidrigen Wartepflichten für den Radfahrer versehen. Wer hat sich diesen Unsinn ausgedacht, dass der Radfahrer den Nutzern des Feldweges Vorfahrt gewähren muss. Hat der Sachbearbeiter, der diese Beschilderung vorgeschlagen hat, denn wirklich eine Ausbildung in der Verwaltung gemacht? Guckt denn niemand darauf, was man da beschlossen hat?



Ich habe schon einiges gesehen, aber es macht mich immer besonders wütend, wenn die Verwaltung vergisst, dass sie die Exekutive ist und nicht die Legislative. Die Verwaltung erlässt keine Gesetze, sie setzt sie um. Und einem so dermaßen untergeordneten Weg, wie einem Feldweg, darf kein Vorrang eingeräumt werden. Dabei geht es nicht mehr um Ermessen. Das ist schlichtweg rechtswidrig.

Gut, ok ich kann nicht sagen, dass ich lieber zwischen Leitplanken und Autos und LKW fahre... Aber wir sollen uns an die Gesetze halten und die Exekutive muss das umso mehr.


ree

In Bitterfeld gibt es Radwege, manchmal sogar richtig gute




sie sind aber nicht immer so gut oder zugeparkt oder enden im Nichts....


Ungewöhnlich war eine

Lösung für den Kreisverkehr. Die ältere Dame vor mir durchfährt den Kreisverkehr souverän und wird auch nicht von dem nachfolgenden Fahrzeug gedrängt . Warum läuft es nicht immer so harmonisch ab zwischen Radfahrern und Autofahrern?

 
 
 

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